Achtung Darm-Mitbewohner!

Das solltest du über deine Mitbewohner im Darm wissen.

Therapeuten/innen, wie ich und Ärzte/innen der klinischen bzw. praktischen Umweltmedizin beschäftigen sich mit gesundheitlichen Beschwerden (Krankheiten) und eventuell auffälligen Untersuchungsbefunden, die durch Belastungen von Umweltgiften ausgelöst werden können. Nicht selten werden dadurch chronische Erkrankungen mit verursacht.

Um neue Erkenntnisse zu gewinnen, besuchte ich diesbezüglich die umweltmedizinische Jahrestagung am 11.11 bis 12.11.22 in Blankenfelde bei Berlin, wo sich forschende und praktizierende Gesundheitsexperten versammelten – Schwerpunkt-Thema war das Darmmikrobiom und die Darm-Hirn-Achse. Das Thema Darmgesundheit ist in meiner Praxis ein Therapieschwerpunkt zur Behandlung von Erkrankungen am Bewegungsapparat und Beschwerdebildern, wie chron. Müdigkeit und das Reizdarmsyndrom.  

Die Verbindung und eine gegenseitige Beeinflussung zwischen Hirn und Darm ist wissenschaftlich erwiesen. Es ist beachtlich das wir mehr Mikroben im Darm haben als wir Körperzellen besitzen. Die Anzahl der Mikroben in uns haben ein Gewicht von ca. 2 Kilogramm. Wirklich sehr faszinierend und beeindruckend, was diese kleinen Mitbewohner alles leisten.

Viele Forscher sind sich mittlerweile einig, dass unser Leben, unsere Gesundheit, Gefühls-u. Gedankenwelt vom Darm noch intensiver beeinflusst werden, als wir derzeit wissen und vermuten.

Das Darm-Mikrobiom

Mehr als 100 Billionen Bakterien und ca. 1000 verschiedene Arten leben im Darm, es liegt noch viel Forschungsarbeit vor uns. Jedoch zeichnet sich ein gesunder Darm nicht durch die Anzahl, sondern durch die Vielzahl also die Diversität der Mikroben aus.

 Aufgaben:

+ Sie versorgen die Darmschleimhaut, erhalten die Funktion der Darmbarriere und sorgen für eine optimale Nährstoffaufnahme

+ 80% des Immunsystems sitzen im Darm, also schützen sie uns vor Krankheitserregern, indem sie unser Immunsystem trainieren und regulieren.

+ Produktion von Vitaminen, Enzymen, Neurotransmittern und den sehr wichtigen kurzkettigen Fettsäuren (Energielieferanten und Entzündungshemmer)

+ Ausscheidungen von giftigen Stoffwechselendprodukten

Eine Wolke aus verschiedensten Umweltfaktoren (Stressoren) schwebt täglich über uns und wirkt mehr oder weniger 24/7 auf uns ein. Siehe Bild!

All diese Stressoren verändern unser intestinales Mikrobiom (ehemals Darmflora).

Die Diversität geht verloren und der Darm wird bei der Ausübung seiner Funktionen behindert.  Das Immunstem wird dysreguliert – es können Allergien, Darmschleimhautentzündungen, Unverträglichkeiten und autoimmun Prozesse entstehen. Dadurch wird die Nährstoffaufnahme im Darm beeinträchtigt und Mikronährstoffdefizite sind vorprogrammiert. Wir brauchen jedoch diese lebensnotwendigen Mikronährstoff-Bausteine zum aufrecht erhalten unseres Körpersystems (Homöostase). Die Voraussetzung für ein gesundes Leben.

Die Darmbarriere kann ihre Schutzfunktion verlieren, (Leaky Gut=durchlässiger Darm), entzündungsfördernde Stoffe über die Blutbahn wieder in den Körperkreislauf gelangen – ein Teufelskreis. Fehlgesteuerte Prozessabläufe, die sich gegenseitig verstärken, können bestehende Symptome triggern und verschiedenste Erkrankungen auslösen.

Wenn die Nahrungsaufnahme nicht richtig funktioniert, hat der Körper keine Chance genügend Energie bereit zu stellen. Durch den Mangel an Nährstoffen, fehlt dem System auch die Energie sich selbst zu regulieren und zu heilen.

Hast du dir schon mal die Frage gestellt, warum wir eigentlich essen?

Wir essen, um Energie produzieren zu können – Lebensenergie. Deshalb ist die Ernährung so unglaublich wichtig. Welche Nahrung liefert diese Energie? Jedenfalls nicht die, die zu 80% in unseren Supermärkten angeboten wird. Wenn das Darmmilieu durch unseren Lebensstil und diverse Umweltgifte ins Ungleichgewicht gebracht wurde, nutzt selbst die beste Ernährungsform wenig, denn die Nährstoffe können nicht mehr richtig über den Darm aufgenommen bzw. ordentlich verdaut werden.

Auch Stress, Schlafstörungen und Bewegungsmangel behindern eine gute Verdauung, außerdem werden wichtige Regenerationsprozesse ausgebremst. Der Hormonhaushalt wird ebenfalls beeinträchtigt, vor allem durch Giftstoffe, sogenannte Xenohormone, wie z. B. Weichmacher und Substanzen in Kosmetika.

Verstehst du jetzt, warum unser Verdauungstrakt vor allem der Darm so wichtig ist?

Wir brauchen das richtige Futter (Präbiotika) für unsere lieben Mitbewohner, damit unser Darm gute Arbeit leisten kann, es uns gut geht und weniger krank werden. Ich finde die Begriffe, wie „Clean Eating“ und „Eat the Rainbow“ sehr aussagekräftig und jeder weiß bestimmt was damit gemeint ist. Wir müssen uns grob gesagt wieder artgerechter ernähren und verhalten. Umweltgifte minimieren und oder vermeiden. Auf regionale, saisonale, frische unverarbeitete Lebensmittel zurückgreifen (wenn möglich in Bioqualität).

Wohl aber das wichtigste Futter für unsere fleißigen Tierchen, sind Ballaststoffe, Ballaststoffe und Ballaststoffe.

Ich empfehle jedoch immer eine langsame Umstellung auf ballaststoffreiche Kost vor allem bei schon bestehenden Verdauungsproblemen. Eine Untersuchung der Darm-Mikrobiota macht auf jeden Fall Sinn. Man kann mittlerweile gut erkennen in welchem Zustand sich die Darmschleimhaut befindet und Rückschlüsse auf bestimmte Symptome ziehen. Eine gestörte Darmschleimhaut beeinflusst alle Schleimhäute, wenn du also eine chronische Sinusitis hast, könnte das an deinem Darm liegen.

 Wenn ein durchlässiger-Darm also ein Leaky Gut vorhanden ist (für mich ein wichtiges Thema), muss dies unbedingt therapiert werden. Sonst steht das Immunsystem ständig unter Beschuss und verliert seine Toleranz (so können z. B.  Unverträglichkeiten und Allergien entstehen). Übrigens kann ein Leaky Gut durch zu viel Stress, Weizenglyphosatpampe, Leistungssport und Schlafstörungen begünstigt werden. Wie schon erwähnt können sich schädliche Substanzen und Krankheitserreger über diese undichte Stelle der Darmbarriere im Körper ausbreiten und stille Entzündungen auslösen. Diese stillen Entzündungen sind Mikroentzündungen, die im Blut nicht sofort als eine solche zu erkennen sind. Sie erhöhen jedoch den oxidativen Stress, dieser wiederum begünstigt über Umwege stille Entzündungen und hier wären wir wieder bei unserem Teufelskreis.

Ich hoffe, ihr könnt nun verstehen, wie wichtig dieses Thema ist. Es bestehen Zusammenhänge zu psychischen, neurologischen, immunologischen und onkologischen Erkrankungen. Deshalb ist ein gesunder Darm so WICHTIG.

Möchtest du mehr über dieses Thema wissen oder mal einen Darm-Check machen lassen, dann kontaktiere mich und ich schau, ob ich dir weiterhelfen kann.

Bleibt achtsam und gesund.

Eure Claudia

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